Wie entsteht eigentlich Honig? – vom Blütenbesuch bis ins Glas

Honig – für viele ist er ein unverzichtbarer Teil des Frühstücks. Doch hast du dich schon mal gefragt, wie aus ein paar Blüten ein ganzes Honigglas wird? Die Entstehung von Honig ist ein echtes Naturwunder. Und die kleinen Hauptdarstellerinnen? Unsere emsigen Bienen!

Alles beginnt mit dem Sammeln

Sobald im Frühling die ersten Blüten sprießen, machen sich die Sammlerbienen auf den Weg. Sie suchen gezielt nach Nektar – dem süßen Pflanzensaft – und nach Honigtau, den bestimmte Insekten auf Blättern hinterlassen. Beides sind die Rohstoffe, aus denen später Honig wird. Eine Biene besucht bis zu 300 Blüten pro Ausflug – ganz schön sportlich!

Teamwork ist alles

Zurück im Bienenstock übergibt die Sammlerin den Nektar an sogenannte Stockbienen. Diese geben Enzyme dazu und lagern die Flüssigkeit in Wabenzellen ein. Durch das Zusetzen der Enzyme beginnt ein spannender Prozess: Zucker wird aufgespalten, Inhaltsstoffe werden verändert – und langsam entsteht Honig.

Trocknen durch Flügelschlag

Aber Moment – flüssiger Nektar wird nicht einfach zu Honig. Er muss erst noch „trocknen“. Die Bienen fächeln mit ihren Flügeln Luft durch den Stock, damit das Wasser im Nektar verdunstet. So wird der Honig haltbar. Wenn der Wassergehalt niedrig genug ist (i.d.R. unter 20 %), wird die Zelle von den Bienen mit Wachs verschlossen – der Honig ist jetzt fertig.

So viel Aufwand für ein bisschen Honig

Eine Biene produziert in ihrem ganzen Leben gerade mal einen Teelöffel Honig. Für ein Glas mit 500 Gramm müssen zehntausende Bienen zusammenarbeiten und rund 100.000 Kilometer zurücklegen. Kein Wunder, dass Honig früher als Luxusprodukt galt – und das mit gutem Grund!

Wie kommt der Honig ins Glas?

Jetzt kommen wir als ImkerInnen ins Spiel. Wir entnehmen die vollen Honigwaben – jedoch immer so, dass für das Bienenvolk stets genug übrig bleibt. Wir ernten also rein den Honig-Überschuss. Die Waben werden entdeckelt, also von der Wachsabdeckung befreit, und dann in einer Honigschleuder mit Zentrifugalkraft ausgeschleudert oder mit einer Honigpresse ausgepresst. Der Honig fließt durch ein grobes Sieb und wird dann entweder direkt abgefüllt oder gerührt, wenn er cremig werden soll.

Bio-Honig = schonende Verarbeitung

Als Bio-Imkerei achten wir besonders darauf, dass der Honig nicht über 40 Grad erwärmt wird – so bleiben Enzyme, Vitamine und Pollen erhalten. Auch die Schleuder, die Lagerung und das Abfüllen erfolgen unter höchsten Standards. Denn unser Bio-Honig soll so nah wie möglich an dem bleiben, was die Biene produziert hat.

Fazit: Ein echtes Naturprodukt

Honig ist viel mehr als nur süßer Brotaufstrich. Er ist das Ergebnis eines Zusammenspiels zwischen Blüte, Biene und Mensch. Jeder Löffel ist ein Stück Natur – und steckt voller Energie, Geschmack und Geschichte. Wer das einmal verstanden hat, wird Honig mit ganz anderen Augen sehen und genießen.

Zurück zum Blog