Wie kann Honig „bio“ sein?

Bio-Honig? Klingt erstmal komisch, oder? Schließlich fliegen Bienen, wohin und worauf sie wollen. Und Honig ist ja ein reines Naturprodukt – also ist doch eigentlich jeder Honig bio, oder? Nicht ganz. Damit Honig tatsächlich als „bio“ gelten darf, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, die über das bloße Sammeln von Blütennektar hinausgehen. Und die haben es in sich!

Die Basics: Bio ist kein Selbstläufer

Bio-Honig ist nicht einfach nur Honig von Bienen, die in der Natur fliegen. Damit wir Bio-Honig herstellen dürfen, müssen wir uns an strikte Regeln halten – wie zum Beispiel die von Bioland oder Demeter. Diese Regeln betreffen nicht nur die Bienenhaltung, sondern auch den Standort, das Futter und die Verarbeitung des Honigs.

Bienenhaltung im Einklang mit der Natur

Imkern im Bio-Stil bedeutet: Die Bienenstöcke bestehen aus vorwiegend aus natürlichen Materialien wie Holz und Stroh. Kunststoffe oder Isoliermaterialien sind weitgehend tabu. Die Bienen sollen möglichst naturnah leben – das schließt auch das Schwärmen ein, dem natürlichen Vermehrungsverhalten der Bienen.

Keine Chemie, keine Tricks

Krankheiten und Parasiten werden bei uns nicht mit synthetischen Mitteln bekämpft, sondern erstrangig mit biotechnischen Maßnahmen. Auch bei der Wabenhygiene wird auf Chemie verzichtet. Und das Futter in harten Zeiten? Statt konventionellen Zuckersirup gibts Zuckerwasser hergestellt aus Bio-Zucker oder den eigenen Honig – je nach Situation.

Der Standort: Blühende Vielfalt statt Monokultur

Bienen fliegen weit – bis zu 3 km rund um den Bienenstock. Damit sie keine belasteten Pollen oder Nektare eintragen, achten wir  genau auf den Standort. Am besten liegt der Stock inmitten von Flächen mit vielfältigem Trachtangebot, wie  Streuobstwiesen oder naturbelassene Wälder. So verfügen die Bienen über ein kontinuierliches und abwechslungsreiches Nahrungsangebot und der Honig bleibt rein und frei von Rückständen.

Schonende Verarbeitung – vom Bienenstock ins Glas

Bio bedeutet auch: kein Erwärmen des Honigs über 40 °C. Somit bleiben die wertvollen Enzyme, Vitamine und Pollenreste erhalten – das schmeckt man mit jedem Löffel!

Fazit: Bio ist ein Gewinn – für Biene und Mensch

Für dich als Honigliebhaber:in bedeutet das: Du bekommst ein Produkt, das nicht nur lecker, sondern auch nachhaltig ist. Und für die Bienen? Die profitieren von mehr Platz, weniger Stress und artgerechter Haltung. Kurz: Bio-Honig ist ein Gewinn für alle – und ein echtes Stück Natur im Glas.